„Wir wollten nicht nur zusammen miteinander oder voneinander lernen, sondern auch übereinander. Jeder Helfer sollte die Möglichkeit haben auch etwas über die andere Organisation lernen zu können.“, berichtet Markus Langenberg (Zugtruppführer THW OV Sarstedt) der das Wochenende mit organisiert hatte.
Als Einstieg füllten die Ehrenamtlichen am Freitagabend erstmal 2025 Sandsäcken und stapelten diese auf 25 Paletten.
Alle Teilnehmer konnten verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, die Sandsäcke zu füllen: Die Stadt Sarstedt hatte ihre Sandsackfüllmaschine zur Verfügung gestellt, aber auch selbstgebaute Trichter und ganz klassisch Schaufel und Sandsack ließen in zweieinhalb Stunden den 26,5 Tonnen große Sandberg dahin schrumpfen.
Der Samstagmorgen startete mit einem kleinen Theorieblock. Markus Langenberg erklärte den Aufbau eines Deiches, die Arten wie er brechen kann und wie er mittels Sandsackwall vor dem
Brechen bewahrt werden kann.
Als erste Aufgabe sollten die gemischten Gruppen eine Auflast bauen.
Diese wird am Deich auf der wasserabgewandten Seite gebaut und soll die Gefahr eines Abrutschens der Böschung am Wasser und somit einen Deichbruch verhindern.
Natürlich durfte auch ein Sandsackwall nicht fehlen – diesmal sogar mit Folie! Diese dient im Ernstfall als zusätzlicher Schutz vor dem Wasser. „Ein Sandsackwall ist nie zu 100% dicht. Das soll er auch nicht!“, erzählt der Christian Hoffmann (Zugführer THW OV Sarstedt) in der Vorbereitung.
Als drittes sollte eine Quellkade gebaut werden. Vereinfacht gesagt, ist das ein kleiner Deich hinterm Deich – dort wo Wasser durch den Deich dringt, werden Sandsäcke im Halbkreis um ein Loch gelegt. Dadurch, dass Wasser gestaut wird, entsteht ein Gegendruck, der den weiteren Wasserausfluss verhindern oder verlangsamen soll. Den abschließenden Test mit Wasser bestand die Quellkade: „Sehr gut, genau so muss das im Einsatzfall funktionieren!“ lobte Markus Langenberg alle Kameraden von THW und Feuerwehr.
Der Sonntag stand im Zeichen alternativer Systeme zum Sandsack. Der Fokus lag auf dem Modell „Aquariwa“, da die Freiwilligen Feuerwehr Sarstedt dieses System gerade angeschafft hatte. Der Vorteil solcher Fertigbausets liegt in der kurzen Zeit, die zum Aufbau benötigt wird – in gerade mal einer Stunde sind 100m Schutzwall fertig gestellt.
Am Ende des Wochenendes zog der THW-Ortsbeauftragte Christian Rathke ein mehr als positives Fazit: „Jeder konnte hier heute was lernen und zusätzlich konnten wir mit viel Spaß die organisationsübergreifende Zusammenarbeit verbessern.“ – wenn da mal nicht die eine oder andere Wiederholung solch eines Ausbildungswochenendes folgen wird...