Chronik

Das Technisches Hilfswerk wurde 1950 gegründet. Erster Direktor war Otto Lummitzsch. Seit 1953 ist das THW eine Bundesanstalt.

1952 - 1961

In Sarstedt gibt es das THW seit 1952. Gegründet wurde es vom damaligen Gießereileiter Hermann Zellweger, der auch der erste Ortsbeauftragte wurde.
Leider gelang es aber nicht, den Ortsverband zu etablieren. Mangels Ausrüstung und Räumlichkeiten drohte die Auflösung des Ortsverbandes, als dann noch Hermann Zellweger starb, schien das Ende für das THW in Sarstedt gekommen zum sein.

1961 - 1988

Ein tragisches Ereignis im Jahr 1961 brachte das Technische Hilfswerk wieder in Erinnerung. Am 24.10.1961 ertrank in der Egersmannschen Kieskuhle bei Ahrbergen der Sohn des damaligen Polizeioberkommissars Hermann Kohlstedt. Die Suche und Bergung des kleinen Leichnams scheiterte an fehlenden technischen Möglichkeiten vor Ort. Herrmann Kohlstedt nahm daraufhin Kontakt zum THW-Landesverband in Hannover auf und forderte eine Tauchergruppe an, die die Leiche seines Sohnes schnell bergen konnte.

Daraufhin fasste Herrmann Kohlstedt den Entschluss, dass dieses traurige Schicksal genug sei und belebte den THW Ortsverband Sarstedt erneut.

In den Anfängen des THW mussten sich die damals wie heute freiwilligen Helfer mit sehr einfachem Gerät zufrieden geben. Bergebeil und Schaufel, sowie Latthammer und einige Leinen waren die Grundausstattung. Geheizt wurde mit einem Kohleofen, für dessen Brennmaterial die Helfer selbst sorgen mussten. Kein Vergleich zu heute. Mittlerweile gleichen die Gerätekraftwagen (Fahrzeuge der Ersten und Zweiten Bergungsgruppe) fahrbaren Baumärkten mit Blaulicht!
Aber in den Fünfzigern musste man eben mit weniger Technik auskommen. Aus dieser Zeit ist auch der Grundgedanke im THW geblieben, zwar wenn möglich die modernste Technik für Rettung und Bergung einzusetzen, aber trotzdem auch mit einfachsten Mitteln helfen zu können: Jeder angehende Helfer lernt während seiner Basisausbildung den Umgang mit Holz und Leinen. Viele Konstruktionen aus dem Repertoire des THW werden aus Holzteilen gebaut, die lediglich mit Leinen verbunden sind.

1988 - heute

1988 bekam der Ortsverband ein neues Heim: Unter dem damaligen Ortsbeauftragten Kurt Carstens wurde das nagelneue Gebäude in der Glückaufstrasse bezogen. Die alten Barracken wurden aufgegeben. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Gelände das Jugendzentrum "Klecks".

Zu den größten Einsätzen der letzten Jahre gehörten für die Sarstedter die Hochwasser an Oder und Elbe 1998, 2002, 2006 und 2013. Daneben unterstützten Sarstedter THW-Helfer auch bei den vielen lokalen Hochwassern der Innerste, z. B. 2013 und 2017.   

Nicht minder aufwändig war der Einsatz der Fachgruppe Elektroversorgung in Ochtrup. Im Winter 2005 war im Münsterland großflächig das Stromnetz zusammengebrochen. Tausende Menschen waren bei eisigen Temperaturen ohne Energie. Rettung kam in blauer Farbe, da aus der gesamten Bundesrepublik THW-Kräfte zusammengezogen wurden. Die Sarstedter Spezialisten für Strom versorgten über mehrere Tage acht Bauernhöfe und zehn Einfamilienhäuser mit wärmebringender Energie.

Heute sind etwa 60 aktive Helfer im Ortsverband Sarstedt tätig. Dazu kommt noch die Jugendgruppe. Der Ortsverband besteht aus Stab, Zugtrupp, Erster und Zweiter Bergungsgruppe, der Fachgruppe Elektroversorgung und der Örtliche Gefahrenabwehr Beleuchtung. Für den Einsatz stehen sieben Kraftfahrzeuge und fünf Anhänger sowie ein Steiger zur Verfügung.

Verglichen mit den Anfängen hat sich also reichlich getan! Das ist aber auch dringend nötig, damit das THW auch mit zukünftigen Gefahren umgehen kann.

Ortsbeauftragte