Eine berechtigte Frage, weil das THW üblicherweise keine Feuer löscht. Trotzdem: wir können die Feuerwehr auf vielfältige Weise unterstützen. Beim heutigen Einsatz ist der Baufachberater Marco Trübel aus Burgdorf vor Ort. Die Einsatzleitung nutzt seine Expertise, um ihr Vorgehen zu planen. Die wichtigste Frage ist, ob sich Einsatzkräfte in die Halle wagen können, um die letzten Glutnester zu löschen - Trübel spricht sich dagegen aus: „Zu viele der Betonträger sind beschädigt, teilweise sieht man schon die Bewehrung!“
Um noch genauere Daten zu erhalten und die Gefährdung der eingesetzten Helferinnen und Helfer gering zu halten, fordern wir das sogenannte Einsatzsicherungssystem (ESS) an. Dabei handelt es sich um eine THW-eigene Entwicklung, mit der ein einsturzgefährdetes Objekt eingemessen und permanent überwacht wird.
„Wenn wir das ESS komplett aufbauen, können wir so eine Halle in allen drei Dimensionen prüfen.“ erklärt Marcel Böker vom THW OV Northeim. „Allerdings ist die Halle so sehr einsturzgefährdet, dass wir nicht zu nah heran gehen wollten. Deshalb messen wir an einem Betonträger mit einem Laser, wie er sich bewegt.“ Das System misst alle zehn Sekunden automatisch, um wie viele Millimeter sich der Messpunkt bewegt hat.
In sicherer Entfernung überprüft Dirk Girrull im Mannschaftstransportwagen des ESS-Trupps die ankommenden Daten: „Die Kameraden der Feuerwehr löschen gerade noch einige Glutnester durch das Dach. Dadurch verändert sich die Temperatur und der Betonträger verändert seine Form. Im Augenblick scheint er sich um drei bis vier Millimeter zu drehen, was noch im Toleranzbereich ist.“
Während so gesichert Feuerwehr und THW mit den Vorbereitungen für den Abriss der Halle durchführen, organisiert Trübel einen speziellen Abrissbagger und den Transport durch das THW - die Einsatzleitung vor Ort kann sich komplett auf ihre restlichen Aufgaben konzentrieren.